28. März 2024

Es gibt viele Gründe, eine Wahl zu verlieren!

Einige dieser Gründe wurden ja bereist analysiert und ich möchte diese hier auch nicht wiederholen, nur der Vollständigkeit halber erwähnen. (Struktur muss verbessert werden, Pressearbeit)

Darüber hinaus gibt es meine Meinung nach, weitere Aspekte, wieso wir diese Bundestagswahl verloren haben.

Vielleicht sollten wir uns mal überlegen, wie viel Prozent die einzelnen Punkte eine Wahl beeinflussen.

Ich meine, wie viel Prozent machen die Medien aus und wie viel Anteil haben die Plakate, oder die fehlenden Großplakate (bis auf einige Ausnahmen).

Ich bin mal mutig und tue dieses hier und schätze den Einfluss auf die Wähler durch uns, wie folgt ein:

 

  • Medien: 50%
  • Plakate: 20%
  • Flyer/Kaperbriefe: 10%
  • Aktionen: 17%
  • Kontakte (Bekannte) : 3%

Natürlich ist das nur eine persönliche Einschätzung und ich bin sehr gespannt, was unsere Experten dazu sagen.

Und richtig spannend wird es doch erst, wenn man diese Inputs (ich nenne dieses hier so, weil es die Inputs der Wähler sind, also da wo sie ihre Informationen, von uns bekommen) weiter aufteilt:

 

Medien:

TV/Radio: 20%

(oh ja, ich bin mir sicher, das ist so!)

Youtube: 15%

(dieses ändert sich z.Z. extrem und wird immer wichtiger!)

Facebook: 9%

(auch hier gibt es große Veränderungen, Facebook wird immer wichtiger.)

Printmedien: 5%

(nicht umsonst bekommen viele Zeitungen immer mehr Probleme. Ich kenne kaum noch Menschen, die eine Zeitung lesen und das war vor wenigen Jahren noch ganz anders)

Twitter: 1%

(oft werden hier nur die negativen Aussagen aufgegriffen.)

 

Plakate:

Großplakate: 15%

(sind wahrscheinlich wichtiger als wir glauben wollen)

Direktkandidaten Plakate: 3%

Themen Plakate: 2%

 

Flyer/Kaperbriefe:

Hier fällt mir die Einschätzung auf unseren vielen tollen Flyer wirklich sehr schwer. Ich denke, dass diese schon sehr gerne gelesen werden, es gib sogar Leute, die diese sammeln. Hier sind weniger verschiedene Flyer wahrscheinlich sinnvoll.

Aktionen:

Gläserenes Mobile: 5%

(eine Tolle Sache, sollte man viel intensiver in Fußgängerzonen machen.)

Bus: 5%

Info-Stände: 3%

(es gibt einige, die laufen sehr gut, wie viel sie bringen, ich weiß es nicht.)

Demos: 1%

(Werden wahrgenommen, überzeugen jedoch nur wenige. Nur wenn sie es ausführlich in die Medien schaffen, wie z.B. bei ACTA, dann können Demos sehr viel bewirken. Demos haben daher eine Sonderstellung und zählen vielleicht gar nicht zum Wahlkampf. Es gibt sogar Demos, wo wir unsere Fahnen gar nicht gezeigt haben, was ich sehr schade finde.)

 

Kontakte (Bekannte):

Auch hier kann ich keine weitere Unterteilung finden. Ich bin mir aber sicher, dass auch der persönliche Kontakt, ob über Bekannte, Freunde oder Kollegen, einen gewissen Einfluss hat.

Wenn wir uns dann mal anschauen, wo wir, wie viel Arbeit reingesteckt haben, dann können wir daraus unser Schlüsse ziehen.

Was können wir besser machen (außer das bereits Gesagte)?

Das Konzept, wie wir den Wahlkampf durchführen wollen, muss vorher stehen und nicht erst währen des Wahlkampfes entwickelt werden. Dabei sollten alle Aspekte betrachtet werden, nichts darf ausgelassen werden. Dieser Aufwand ist sehr lohnenswert, denn so ein Konzept kann immer wieder verwendet werden. Und es hat den Vorteil, das man die nötigen Aufgaben kennt und dann auch optimal verteilt bekommt. Wir können dann leicht erkennen, was wir selber stemmen können und was nicht.

Unsere Web Seiten müssen besser und weniger werden! Wir können nicht erst während des Wahlkampfes feststellen, das wir Videos nicht verlinkt haben.

Auf den Kandidaten-Seiten sollen nur Profi-Fotos verwendet werden! Einige Bilder sind einfach nur abschreckend bis grauenhaft.

Eigene Videoproduktionen sind nötig und müssen sehr viel früher geplant werden. Dabei meine ich nicht nur Werbe-Videos, sondern auch Kandidaten vorstellen, Talks Shows usw.

Der Vorstand sollte sehr schnelle gute Statements zu aktuellen Themen geben.

Wir sollten viel mehr aggressiv angreifen, falsche Aussagen von CDU etc. per Klarstellung veröffentlichen.

Hier können auch Videos sehr effektiv eingesetzt werden (siehe Pressekonferenzen). Wir sind oft zu nett und das führt dazu, dass man uns nicht glaubt. Nicht glaubt, dass wir es auch erst zu meinen. Hier ist auch die Körpersprache sehr wichtig, nicht alles kann per Text transportiert werden. Auch hier wieder: Mehr Videos!

Zu der Pressearbeit hat ja Enno schon eine sehr gute Zusammenfassung geschrieben:

http://ennolenze.de/es-gibt-keine-schlechte-presse/71/

Und ich kann mich da nur anschließen: Die Fragestellung ist daher zusätzlich, wie können wir uns interessant machen?

Ich muss da zwangsläufig an Beutespiele mit Hunden denken. Das läuft so: Gehe ich mit meiner Beute auf den Hund zu, so wird er die Lust verlieren. Mache ich es geheimnisvoll und renne weg, dann wird jeder Hund, sofort viel Spaß habe und versuchen mich zu bekommen. Vielleicht sollen wir z.B. machen Dinge erst fertig ausarbeiten und dann transparent machen und nicht jede Entwicklungsstufe, jede Diskussion öffentlich machen.

Auch ein Schwarm kann gegenseitig behindern, wenn das Leittier fehlt. Vieles kann so ein Schwarm abfangen, es ist meiner Meinung nach jedoch falsch zu glauben, es gibt kein Spitze.

Wir sollten den Einsatz der vorhanden Mittel genau überdenken. Es gibt einige Investitionen, die sehr lohnenswert sind, viel Arbeit sparen (z.B. durch immer wieder ausleihen) und vorhanden sein sollten.

Wir brauchen Räumlichkeiten für ein TV/Video/Podcast Studio. Ein Raum ohne Lärm und guten Lichtverhältnissen, wo das Equipment nicht jedes mal aufgebaut werden muss.

Nachträge

Wahlanalysen

Christopher Lauer
http://www.christopherlauer.de/2013/09/22/analyse/

Pavel Mayer
http://pavelmayer.de/politik/doppelt-so-uberflussig-wie-die-fdp/

Fabio Reinhardt/Der Zustand der Anderen:
http://blog.fabioreinhardt.de/piraten/btw-retold-teil-1-der-zustand-der-anderen/

2. Teil der Wahlanalyse
http://blog.fabioreinhardt.de/piraten/btw-retold-teil-2-dont-be-compromised-compromise/
Peira: http://peira.org/wenn-die-kreuze-gesetzt-sind-kommt-die-stunde-der-wahlanalysen

Katharina Kühnel/Systematische Analyse der Wahlergebnisse der
Piratenpartei in der Bundestagswahl 2013
http://de.slideshare.net/Katha42/piraten-partei-wahlkausalkettenbtw13